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#Arbeitszeitverkürzung jetzt

Das ist ein auf tragische Weise bekannt gewordener Tweet der indonesischen Werbetexterin Mita Diran. Nach einer Marathon-Sitzung im Büro mit zahlreichen Energy-Drinks schrieb diese auf Twitter: „30 Stunden Arbeit und noch immer top-fit.“ Es sollte Dirans letzter Tweet werden. Kurz darauf fiel sie aufgrund von Überarbeitung tot von ihrem Bürostuhl.

Weniger ist oft mehr. Das gilt vor allem in der Arbeitswelt.

Willst du weniger arbeiten, dafür aber den gleichen Lohn bekommen? Willst du mehr Zeit für deine Hobbies, Freunde und Familie? Glaubst du, dass zu viel Arbeit krank macht? Jeder von uns beantwortet zumindest eine dieser Fragen vermutlich mit Ja. Und genau darum geht es. Alles geht immer schneller, die Technologisierung schreitet rasant voran. In den letzten Jahren ist die Arbeitswelt nachweislich immer noch produktiver geworden. Kurzum: Wir brauchen für mehr Output immer weniger Arbeitszeit.

Dennoch ist Österreich Überstunden-Europameister. In keinem anderen Land der EU werden so viele Überstunden geleistet wie bei uns. Es ist traurig aber logisch, dass die berufsbezogenen Krankheiten wie Burnout und Stresssymptome immer mehr zunehmen. Zugleich ist die Arbeitslosigkeit bei über Fünfzigjährigen deutlich angestiegen. Das alles zeigt uns, dass wir hier eine dringende, grundsätzliche Änderung brauchen. Eine Arbeitszeitverkürzung ist nicht nur möglich und machbar – wir meinen auch, dass es unsere Pflicht ist, Arbeit umzuverteilen. Jene die Arbeit haben, haben oftmals zu viel Arbeit, zu viel Stress, zu wenig Zeit für das, was sie wirklich gerne machen. Und jene die keine Arbeit haben, sehnen sich nach einer sinnstiftenden Aufgabe in ihrem Leben.

In einigen Ländern der EU wurden in den vergangenen Jahren Arbeitszeitverkürzungen beschlossen, diese werden auf unterschiedliche Weisen erprobt. Überall sind die Rückmeldungen die gleichen: Die Menschen arbeiten sogar noch produktiver, da sie erholter zur Arbeit kommen und sich in der Arbeit mehr fokussieren. Der Leerlauf wird weniger, die Erholung größer, die Arbeit leichter und besser. Der Modellversuch in Schweden lässt sich leicht mit folgenden Schlagworten zusammen fassen: Besser, gesünder, glücklicher!

Wunschliste
Es muss nicht beim Wunsch bleiben – packen wir es an!

Deswegen fordern wir eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Wir brauchen mehr vom Leben!

Hier die Facts zu unserer Forderung:

  • Wir werden immer produktiver (schaffen also mehr Arbeit in kürzerer Zeit) …
  • … leisten aber immer mehr Überstunden (weil Unternehmen anstatt neue MitarbeiterInnen einzustellen lieber Mehrarbeit auf bestehende MitarbeiterInnen verteilen).
  • Berufsbezogenen Krankheiten sind am Vormarsch.

Das fordern wir für dich:

  • Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf 35 Stunden.
  • Damit können wir Arbeitslosigkeit bekämpfen indem wir Arbeit fair verteilen.
  • Gleichzeitig verbessern wir damit die Vereinbarkeit von Job und Privatleben.
  • Wir profitieren von einer gesünderen Gesellschaft (weniger Krankheiten, dadurch auch niedrigere Behandlungskosten, weniger Krankenstände).
  • Wir kurbeln die Wirtschaft an (höhere Produktivität am Arbeitsplatz, höhere Konzentration, mehr Freizeit bedeutet mehr Möglichkeit Freizeitaktivitäten nachzugehen = höhere Ausgaben)